Pelletofen

Ich möchte Ihnen hier die Vorzüge und auch Nachteile der Pellet-Technik näher erklären, die allesamt auf meinen persönlichen Erfahrungen beruhen und meine persönliche Ansicht zu dieser Thematik abbilden. Ich vergleiche hier zwei Techniken ohne irgendeinen Hersteller zu bewerten:

Vorab eines: Ich liefere meinen Kunden, aufgrund steigender Nachfrage, Pelletöfen der sehr bekannten Qualitätsmarke Extraflame. Wie viele andere Pelletöfen werden diese in Italien gefertigt. Bei der Lieferung dieser Öfen beschränke ich mich auf Kunden in meinem näheren Umkreis, was bedeutet, dass ich kurze Anfahrwege garantieren möchte. Pelletöfen haben im Vergleich zu Scheitholzöfen eine Unzahl mehr an Technik und Elektronik an Bord. Da kann es immer mal vorkommen, dass ich zu einer Störung gerufen werde. Damit das bei Bedarf schnell geht und ich keine langen Anfahrwege habe, beschränke ich mich auf den näheren Umkreis. Einmal jährlich muss ein Pelletofen eine Wartung durchlaufen, bei der dieser gereinigt und auf Funktion überprüft wird.

Der allergrößte Vorteil des Pelletofens gegenüber einem Scheitholzofen, ist die Kombination daraus, dass ich dem Ofen mitteilen kann, wann genau er zu brennen hat und wie warm es dabei werden soll. Dies geschieht nach der Programmierung völlig automatisiert. Dabei wird die Wärme effektiv über ein Raumluftgebläse im Heizbereich verteilt. Dieses Gebläse ist frequenzgeregelt und arbeitet bedarfsgesteuert. Das können nur sehr wenige Scheitholz-Kaminöfen. Speziell Berufstätige, die oftmals spät am Tag heimkommen, haben somit die Möglichkeit ihr Zuhause nach der Arbeit individuell aufgewärmt vorzufinden. Die Steuerung des Pelletofens kann bei vielen Geräten auch von unterwegs mit dem Smartphone per App durchgeführt werden.

Dies ist und bleibt für mich der einzige nennenswerte Vorteil gegenüber einem Holzofen und ist gleichzeitig auch ein großer Nachteil, denn der Pelletofen benötigt elektrischen Strom -immer-. Damit wird das Gebläse, die Steuerungselektronik, sowie die Pelletschnecke betrieben. Bei Stromausfall oder Fehlfunktion der Elektronik bleibt die Bude kalt. Ein elektrischer Pelletofen ist, gegenüber einem vergleichsweise simplen Scheitholzofen, ein hochkomplexes Gerät, bei dem man definitiv nicht davon ausgehen darf, dass man nach dem Kauf für die nächsten 20 Jahre seine Ruhe hat. Nur ein einziger Hersteller fertigt ein stromloses Modell, welches, wie eine antike Wanduhr, täglich aufgezogen werden muss.

Mittlerweile gibt es Pelletöfen, die für eine Mehrfachbelegung des Schornsteins, also die Kombination mit einem anderen Ofen, zugelassen sind. Diese Pelletöfen verfügen über einen Druckwächter auf der Abgasseite, welche bei einer Zugbehinderung den Ofen abschalten, sodass kein Abgas durch den zweiten Ofen ins Zimmer entweichen kann. Ebenso besitzen mittlerweile viele Modelle einen automatischen Wiederanlauf nach Störungen, z.B. durch Starkwind, der einen kurzen Gegendruck im Schornstein erzeugt.

Die Argumentation, dass man beim Pelletofen, gegenüber dem Scheitholzofen, kein Holz machen, beschaffen, lagern und trocknen muss, ist in sofern Unsinn, dass man das beim Scheitholzofen auch nicht muss. Dafür gibt es diverse Sorten allerbester Holzbrikett. Diese sind immer optimal trocken und ich kann sie sogar an der Wand des Kellers oder wo auch immer bis unter die Decke stapeln, was mit den Pelletsäcken nicht möglich ist, weil sie nach ein paar schwammigen Lagen abrutschen. Welche Sauerei ein solcher Sack macht, wenn er platzt, mag sich jeder selbst vorstellen. Zudem wiegt ein Paket Holzbrikett 10 Kg, während der unhandliche Pelletsack 15 Kg auf die Waage bringt.

Zu guter Letzt, bleibt noch der Blick auf das brennende Feuer, welcher beim Kaminofen entspannend wirkt, während dies beim Blick in die hektische Flamme eines Pelletofens eher nicht der Fall ist.

Ein Resümee bezüglich meiner Ausführungen -ob Pellet oder Scheitholz- mag nun ein Jeder für sich selbst ziehen. Ich stehe mittlerweile für beide Produkte zur Verfügung.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung!

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