Für uns Brennholzverwerter ist mit Restfeuchte der prozentuale, tatsächlich vorhandene Wassergehalt im Brennholz gemeint. Der Begriff Holzfeuchte wird von der Holzwirtschaft genutzt und hat gänzlich andere Definitionsgrundlagen.
Restfeuchte im Brennholz
- Rechtzeitig Holz nachlegen
- Schornsteinbrände verhindern
- Holzfeuchte richtig messen
Idealerweise sollte Brennholz eine Restfeuchte von ca. 12-15 Prozent haben. Bis 20 Prozent gilt es als brennbar, sollte dann aber lieber noch eine Weile trocknen. Der Wert von 15 Prozent stellt sich bei der Lagerung im überdachten Freien aufgrund der umgebenden Luftfeuchtigkeit, also je nach Witterung, automatisch ein, weil Holz hygroskopisch ist, was bedeutet, dass Luftfeuchtigkeit kapillarisch gebunden wird. Man muss vor Augen haben, dass bei einer Ofenfüllung von 2,0 Kilogramm Holz mit 15 Prozent Wassergehalt etwa 260 ml Wasser mit in die Brennkammer gelangt. Das will erstmal verkocht werden, bevor das Heizen richtig startet. Deshalb soll Brennholz nie dicker als 10 cm sein -wenn es eckig ist-. Eckig gespaltenene Scheite muss man mit Daumen und Zeigefinger beider Hände umgreifen können. Runde Stämme oder Äste mit mehr als 10 cm Durchmesser, sollten mittig gespalten werden. Dünneres Brennholz brennt nicht schneller ab als dickeres. Jedoch brennt es in jedem Fall viel sauberer. Das aktuell reichlich vorhandene Fichtenbrennholz darf, aufgrund seiner geringeren Dichte im Vergleich zu Laubholz, etwas dicker gespalten werden.
Legen Sie immer frühzeitig nach, dann haben Sie noch eine hohe Grundtemperatur zur Verfügung, was den Verkochungsprozess stark beschleunigt. Warten Sie jedoch mit dem Nachlegen, bis kaum noch Glut vorhanden ist und regeln dann auch noch zu früh die Sekundärluft ab, dürfen Sie damit rechnen, dass sich Sotter bildet, der sich geruchlich, je nach Aufstellung des Ofens und Art des Schornsteins, mehr oder weniger intensiv bemerkbar macht. Viel schlimmer ist jedoch, falls Sie diesen Fehler häufiger begehen, dass sich Ihr Schornstein mit einer dicken Glanzrußschicht überzieht. Das wiederum kann zu unangenehmen und immer gefährlichen Schornsteinbränden führen.
Holzfeuchtemessgeräte messen die Holzfeuchte im holzwirtschaftlichen Sinn und sind für die Ermittlung des tatsächlichen Wassergehaltes eigentlich nur bedingt geeignet, auch weil die günstigen Geräte weder die Luft- noch die Holztemperatur berücksichtigen. Alle Messungen außerhalb 20°C dürfen in Frage gestellt werden. Trotzdem bieten diese Geräte eine gewisse Kontrollmöglichkeit, z.B. bei einer Lieferung angeblich durchgetrockneten Brennholzes. Wenn mehr als 25 Prozent im Display stehen, ist es angemessen, die guten Absichten des Lieferanten kritisch zu hinterfragen. Zur Überprüfung des Wassergehaltes mittels eines solchen Messgerätes spaltet man wahllos mehrere Holzscheite mit der Axt und misst in der Mitte der frischen Spaltung. Kopfseitige Messungen sagen nichts über den tatsächlichen Wassergehalt aus.
Trockenes, abgelagertes Holz, welches einem Regenguss ausgesetzt war, ist oberflächlich sehr nass, während frisches Holz aus dem Wald, welches drei Wochen der Sonne ausgesetzt war, vermeintlich trocken ist. Deshalb immer spalten und mittig messen. Nur dann stimmen die Werte halbwegs. Nachfolgend sehen Sie eine Umrechnungstabelle, anhand derer man die Holzfeuchte in den tatsächlichen Wassergehalt umrechnen kann.